Goud! (Gut!)

Es raicht nou Spoutz'n und nou Broun
(Knödel und Braten) va weit'm,
nou Sunnta-Mittoch-Zwölferleit'n,
nou Dorftratsch und nou Spießigkeit'n,
nou Köih nu aaf da Weid'n,
nou Feieroumd und goude, alte Zeit'n - - -

Dorfspaziergang am Sonntag, Oktober 2010





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Rouds Radl





 
 


ich soll spazier'n gäih und niad renna,
am G'wicht dou dan ses scho erkenna,
wenn e zum waig'n mou in da fräih
strumpfsockad aaf da wouch durt staih
ob e g'rennt bin oder Ergometa g'foarn -
daou hülft a niad mei stüller Zoarn!

Zou nehma soll e und niad o
houd Obaärztin g'sagt
so manch'n macht mehr ess'n frouh -
i ho me narrisch damit plougt.
An Schok'lad gess'n und jedn Dooch an Kouch'n;
ich soll's halt dou damit vasouch'n!

Ich wander' also LANGSAM duach an Fröhling hie
bis e durt as roude Radl sieh!
O mei - wem des dou g'heat, deaf foan und sporlich sa!
Damit e oog'lenkt bin davo
und weil's durt stäit so lustig roud und ungeniert
ho e mei Händi zückt und's Radl fotografiert!

Als rouda Fleeg (Fleck) im graua, fad'n Wintergros
machts ma als Blickfang richte Spaß!
Koi Bluma sunst weid umadum
ner brauna Acker und a Stodl schief und krumm.
I wander z'ruck a bissl schneller
as roude Radl macht öitz Sinn und mir a wengl heller!


(auf einem Spätwinterspaziergang rund um die Psychosomatische Klinik Bad Neustadt)




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Anderscht umme…


Da Wind kummt va vorn,
d’ Nos’n ei’g’fror’n,
Schnöiflock’n im Auch (Auge)
Stöih’ e kurz aaf’m Schlauch –
Kämpf’ me weiter ganz stramm,
wüll blouß nu ham.
Zum Schnauf’m dra e me g’schwind
- - - und ho eitz Rück’nwind!!!


Ab und zu dout
A Kurswechs’l gout.
Mi hout’s ganz leicht ’trie’m
Bin niat steck’n blie’m.
Unterscheidung dout nout
Wenn ma wend’n dout.
In DEM Fall woar’s Zeit –
I kam’ sunst niad weit…




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Blaadln feg’n

 

 

 

 

Des gibt so richte g’scheite Leit,

döi kehr’n scho Schnöi bevor dass’s schneit.

 

Döi foahrn in’d Stodt

 

Um a jed’s Billigangebot,

 

Döi hom an Ras’n und koi Gros

 

Und feg’n as Laub trock’n und nos,

 

bis nou an jed’n Wink’l ham,

 

kehr’n’s alle Blaatln zam.

 

 

 

Wenn e beim Goih halt raschl’n mecht –

 

Nou is des ohne Blaadln schlecht…

 

Ob a Kind des heitzudooch

 

Vielleicht ja goa niad mooch?

 

Da Nachba rechat niad mit’n Wind!

 

I g’frei me iber d’ Blaadln woi a Kind.

 

Da Nachba is as feg’n oitz leid…

 

Und stöllt an Besen weg - so is er g’scheit!

 


 

 

 

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Da Wagerl-Mo 

 

Kaam sitz’ e durt im Zug

Daou kummt er scho

Da Wagerl-Mo

Und plougt se mit’n Wagerl o

Und neamads kafft’n a Brez’n oo.

 

Fiar zwanz’g Minut’n sitz e durt

Der Wagerl-Mo is wieder furt.

Schok’lad und Kaffee fest gezurrt,

Kaffee und Cola und Joghurt.

Da Zug kummt a, da Mo foahrt ham.

 

Ich kaff’ a Brez’n in da Stodt,

für 35 Cent

und ho’s am Hamweg in der Hend

ob des da Wagerl-Mo erkennt,

wenn a wieda mit’n Wagerl rennt,

 

Dass des sei Brez’n goa niad is?

Der sigts ganz g’wiß –

Obwohl’s a anderer is -

Und schaut recht mies,

o teiana (teuerer) Wagerl-Mo…

 

 

 

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G'sund schrumpf'm

 

 

Und wieder hocke zwischa alle Stöhl’,

so koa ma doch niad sitz’n – des is a saudumm’s G’föhl.

 

Ich staih aaf und setz me o!

Eitz hobe glei an Überblick,

 

und spür a Superglück,

weil e an Standpunkt ho.

 

I bin eitz aaf’m Weg, aaf’m Weg zu mir!

wenne me richtig g’fund’n ho, nou kumme a zu Dir.

 

I setz’ me nimmer zwischa alle Stöhl’ –

und wenne wirklich sitz’n will, dann ner nu mit am goud’n G’fühl.

(2001)