"Was ich Dir wünsche ist, dass Dir von
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eingeladenen, vorgeschlagenen und bestätigten Freunden
einer wenigstens die Hände hält
und das Haar wäscht
und die Sterne mit Dir zählt,
wenn Du so jemanden eines Tages dringend brauchst..."
open end...
eine handbreit mitsommer über dem horizont...
ich hätte es besser nicht träumen gekonnt.
mein neues leben wie sommeratem überm fjord,
von alten ufern konnte ich lange nicht fort.
meiner sache sicher finde ich endlich MICH!
nichts vom davor nehme ich mit - nur dich.
in briefen und bildern bleibst du mir,
einen seelenplatz gab ich vor jahren dir...
und mut ist nicht immer die klugheit der stunde -
DU KONNTEST nicht so wie du wolltest im grunde.
wenn die mitsommernächte kommen,
fällt mir manches mal ein, was wir uns genommen.
mit mir im reinen im neuen leben
ist alles noch offen, keine chance vergeben.
leben ist so eng nicht und ein theaterspiel
mit Szenen und Bildern, wer weiß schon wie viel?
du wirst mich finden in der hütte am see
zur mitsommerzeit oder unten am fjord im schnee
bis dahin zünd ich dort für dich leuchtfeuer an,
ich wollte nie ohne dich, auch wenn ich es kann...
Mai 2010
Verdrängung…
Dein Lachen hängt noch in der Türe
und auf der Treppe sitzt
der Satz „du hast doch mich“
beschützend und verschmitzt.
Und Deinen Schritt kann ich
im Flur noch hören -
zeigst Deinen Schmerz mir nicht,
ich könnt’ es schwören…
In Erinnerung an September 09
rosenhabendornen
geschwiegener schmerz bricht sich bahnen
in resonanzlose weite -
schweigt dich verbotenerweise
verzweifelt an
rennt gegen weggeschlossenes gefühl und
liebt heimlich dein gesicht
zersprungenes lachen sieht gequält
jedem neuen tag ins gesicht
nach deinen worten suchend und
deinen händen
fest entschlossen zu glauben, dass
taschentücher an rosendornen trocknen
gern-haben-mögen und lieb-haben-wollen
zinslos in banksafes eingelagert - unlebendig
der vernunft untergeordnet ist liebe mit
unterschiedlichen lebenskonzepten
nicht kompartibel und hat
zu schweigen
liebgehabte fragen vernunft erst später,
schließen mutlosigkeit statt liebe
in banksafes und setzen
auf die möglichkeit
rosen nach kräften
dornenlos zu machen
herbstfrost lässt rosenblätter zwischen
dornen fallen - lebensentwürfe lassen
gern-haben-mögen aufgespießt zurück und herbstwind
vertreibt kalt nähe und wärme aus wunden
herzen, lässt herzwunden nicht heilen und
verteilt verteilt liebe anderswo
veröffentlicht im November 06
Für Euch
Die Grenzen weich und fließend,
ein jeder kann das eine, dafür was andres nicht.
Lebensfreude bei allen überschießend...,
lern' ich auf Mensch-Sein eine neue Sicht.
Mir fehlt so Manches, das Ihr alle habt -
Aufmerksamkeit, Antennen überfein,
Und jeder ist weiß Gott begabt,
fast fühl' ich mich dagegen klein.
Ich hab' viel nach gedacht,
das glaubt mir wohl,
mich hat es richtig froh gemacht
dass ich von Euch noch lernen soll,
Hab mich sehr wohl gefühlt
in diesen knappen Tagen
vorher mit dem Gedanken nur gespielt -
hier mit zu leben sollte ich wohl wagen!
Mai 2010 beim Wandern
für Brit, Marit, Kari, Sveign,
Pamela, Bjørn, Kristin, Tine, für Hilde
und alle anderen, deren Namen
ich nicht behalten habe aber deren
Gesichter, - die mir
jeden Morgen zu winkten,
einen Teller weiter reichten, mir
Kaffee einschenkten oder nach
mir fragten... immer mit einem
fröhlichen "hej" für mich
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An mich
zum Geburtstag
Wach auf mein Herz!
Laß Dir von niemandem sagen,
du hättest nur Mühe zu tragen
und das Leben sei Schmerz!
Nimm nicht täglich aus dem Regal
ein Kostüm für die Wünsche der Welt,
spiele nicht, was "man" so gefällt,
jedermanns Puppe, allen egal...
Nicht wie Bajazzo im Rampenlicht:
das Rot auf den Lippen zu grell
die Weiß-Schminke totenhell - !
Zeige der Welt DEIN Gesicht.
Wach auf und sei ich -
empfindsam und weich
an Herzlichkeit reich
und schütze dich
wenn's sonst keiner tut
vor dem Wörtchen "man",
weil keiner ALLES kann,
sei dir selber gut
aus dieser Kraft
knüpfe Bande zum DU
hör' erst dir, DANN anderen zu!
Mein Herz: du hast es geschafft!
(Mai 2010)
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Überbrückung
ich habe dir
siebzehn brücken gebaut
und wünschte dir mut, darüber zu gehen.
du hast dich zu mir nicht getraut
da musste ich ohne dich weiter sehen
ich bin dir
siebzehn mal entgegen gegangen
und wünschte dir mut, zu neuen schritten!
du warst im alten leben gefangen
ich konnte nicht länger dich bitten - - -
ich wollte mit dir
zu neuen ufern entkommen
und hatte den mut zu einem anderen Leben
du hast den weg zurück genommen
ich konnte dir weiter nichts geben...
für uns beide mit auf unsere verschiedenen Wege/Juni 2015